Wie ich mein Leben aktiv gestalte?

Es gibt Tage, die dich bis an deine Grenzen bringen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung – und ich denke, jeder von uns kennt solche Phasen. Momente, in denen der Druck von außen oder das Chaos im Inneren so groß wird, dass man sich fragt: Wie mache ich hier weiter? Ich habe gelernt, dass man solche Situationen nicht einfach „wegdenken“ kann. Aber man kann bewusst entscheiden, wie man damit umgeht.

Das, was mich damals – nach meinem Unfall 1985 und in den Jahren danach – wieder auf die Beine gebracht hat, waren sechs wichtige Elemente: Willenskraft, Motivation, Disziplin, Fokus, Ziele und meine soziale Umgebung. Heute möchte ich diese Begriffe an meiner Biografie erklären und dir zeigen, wie sie mir geholfen haben, mein Leben aktiv zu gestalten – auch wenn es manchmal fast unmöglich schien.

Willenskraft: Der erste Schritt aus dem Krankenhausbett

Nach meinem Unfall war klar: Ohne Willenskraft würde ich nicht weiterkommen. Es waren diese Momente, in denen es sich anfühlte, als würde alles gegen mich arbeiten. Mein Körper war schwach, mein Geist ausgelaugt. Aber da war diese kleine, innere Stimme, die sagte: „Du kannst es schaffen. Nur einen Schritt, dann noch einen.“ Willenskraft ist für mich wie eine Zündung. Sie bringt dich in Bewegung, wenn sonst nichts geht. Aber ich habe auch gelernt: Willenskraft allein reicht nicht. Sie ist endlich, wie ein Akku, der sich entlädt. Der Trick ist, sie als Startenergie zu nutzen – und dann etwas anderes zu finden, das dich langfristig trägt.

Motivation: Als die ersten Schritte zum Ziel wurden

Motivation ist wie ein Funke, der manchmal aus dem Nichts auftaucht. Nach meinem Unfall habe ich sie oft in kleinen Erfolgen gefunden. Der Moment, in dem ich zum ersten Mal wieder alleine stehen konnte, war wie ein Feuerwerk für mich. Motivation war für mich damals nicht immer da, aber ich habe gemerkt: Sie entsteht oft durch Aktion. Wenn du etwas tust – sei es noch so klein –, kann daraus ein Gefühl wachsen, das dich weiterzieht. Vielleicht kennst du das auch: Dieses gute Gefühl, wenn du trotz allem etwas schaffst, was du dir vorgenommen hast. Meine Motivation wurde zu einer Art innerem Antrieb, immer weiter zu gehen – auch wenn der Weg noch unendlich weit schien.

Disziplin: Die Kunst, dran zu bleiben

Wenn ich eines gelernt habe, dann das: Disziplin schlägt Motivation. Warum? Weil Motivation kommt und geht, aber Disziplin bleibt. Während meiner Reha gab es Tage, an denen ich keine Lust hatte, weiterzumachen. Schmerzen, Frust, Erschöpfung – du kennst das sicher auch. An solchen Tagen hat mich Disziplin gerettet. Sie war wie ein Sicherheitsnetz, das mich gehalten hat, wenn ich sonst ins Leere gefallen wäre. Disziplin war für mich damals die feste Routine: jeden Tag die Übungen machen, egal wie ich mich fühle. Es war nicht immer leicht, aber ich habe dadurch gelernt, dass kleine Schritte und wiederholte Anstrengungen auf Dauer mehr bewirken als jede kurz aufflammende Motivation.

Fokus: Die Kraft, das Wesentliche zu sehen

Nach meinem Unfall hätte ich mich leicht in Selbstmitleid verlieren können. Die Frage „Warum ich?“ hat sich oft in meinen Kopf geschlichen. Aber ich wusste: Wenn ich darauf meinen Fokus lege, verliere ich mich. Also habe ich mir angewöhnt, immer wieder zurückzuschauen – nicht auf das, was nicht geht, sondern auf das, was möglich ist. Fokus bedeutete für mich, meine Energie bewusst zu lenken. Damals hieß das: Nicht an das große Ganze denken, sondern den Blick auf die kleinen, machbaren Dinge richten. „Heute schaffe ich diese Übung.“ „Morgen probiere ich, noch ein Stück weiterzugehen.“ Fokus war mein Anker im Chaos.

Ziele: Der Wegweiser in einer neuen Welt

Nach dem Unfall hatte ich plötzlich ein Leben, das nichts mehr mit meinem alten zu tun hatte. Ich musste mir komplett neue Ziele setzen – und das war schwer. Mein altes Leben als junger, fitter Mann schien unerreichbar. Aber ich habe gelernt, dass Ziele nicht starr sein müssen. Sie können sich verändern, anpassen, mitwachsen. Mein erstes Ziel war simpel: wieder laufen. Später kamen größere Ziele dazu – wie anderen Menschen in ähnlichen Situationen zu helfen. Heute merke ich, dass Ziele mich nicht nur leiten, sondern auch erfüllen. Sie geben meinem Handeln einen Sinn und sorgen dafür, dass ich jeden Tag aufs Neue aktiv gestalte.

Soziale Umgebung: Die Menschen, die mich getragen haben

Kein Mensch schafft es allein. Das wurde mir nach meinem Unfall mehr als deutlich. Meine Familie, meine Freunde, selbst Fremde – sie alle waren Teil meines Weges. Sie haben mich aufgefangen, wenn ich selbst nicht mehr konnte, und mir den Glauben daran zurückgegeben, dass es weitergeht. Ich glaube, dass die Menschen um uns herum einen riesigen Einfluss auf uns haben. Sie können uns aufbauen – oder uns herunterziehen. Deshalb ist es so wichtig, sich bewusst zu fragen: Mit wem verbringe ich meine Zeit? Wer unterstützt mich? Und wie kann ich vielleicht auch selbst für andere ein Anker sein?

Mein Fazit: Aktiv gestalten statt passiv aushalten

Am Ende meines Weges steht für mich die Erkenntnis: Es geht nicht darum, perfekt zu sein oder nie zu scheitern. Es geht darum, immer wieder aufzustehen, weiterzugehen – und das Leben aktiv zu gestalten, Schritt für Schritt. Auch wenn es schwer ist. Gerade dann. Über die Jahre – ja, Jahrzehnte – hat sich bei mir ein Mindset entwickelt, das mich bei Herausforderungen immer wieder schnell in die Aktion bringt. Es ist wie ein Automatismus, der mich antreibt, nicht lange im Stillstand zu verharren, sondern aktiv nach Lösungen zu suchen. Diese Haltung ist nicht über Nacht entstanden, sondern wurde durch all die Krisen und Erlebnisse geformt, die ich in meinem Leben durchlebt habe.
Ich würde sogar behaupten, dass ich dadurch resilient geworden bin – nicht nur gegen Rückschläge, sondern auch für Veränderungen. Denn eines habe ich gelernt: Das Leben wird nie stillstehen, und es wird immer wieder Neues von uns fordern. Doch anstatt diese Veränderungen zu fürchten, sehe ich sie heute als Chance, mich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Und diese Resilienz ist es, die mich trägt – egal, wie stürmisch es manchmal wird.

Die Frage ist: Wie kannst du dir dieses Mindset aufbauen? Welche Schritte kannst du heute gehen, um nicht nur durchzuhalten, sondern aktiv zu gestalten? Lass uns diesen Weg gemeinsam gehen – Schritt für Schritt. Es lohnt sich.

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