Nach einer Amputation sind die Betroffenen auf die Zuwendung vertrauter Menschen angewiesen. Diese Beziehungen geben körperliche und emotionale Sicherheit. Aber auch Sicherheit vor Beschämung, Schuldzuweisung oder Verurteilung und sie fördern den Mut, das Geschehene auszuhalten und zu verarbeiten.
Mein Tipp für Angehörige: In meinen Peer-Gesprächen stelle ich immer wieder fest, dass der Betroffene seinen amputierten Körper noch nicht akzeptiert hat. Er ist gedanklich in der Vergangenheit und die neuen Realitäten sickern erst ganz langsam in sein Bewusstsein.
Zuhören und das Aushalten und Zulassen von Gefühlen auf beiden Seiten sind nun angemessene Verhaltensweisen. Zögere nicht, auch als Angehöriger psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn die Verarbeitung ist für alle Beteiligten ein komplexer und langwieriger Prozess.