Ich bin Angehöriger oder Freund eines betroffenen Menschen nach Amputation. Wie verhalte ich mich richtig?

Nach einer Amputation brauchen Betroffene die Anteilnahme ihnen vertrauter Menschen. Diese Beziehungen vermitteln körperliche und emotionale Sicherheit. Aber auch Sicherheit davor, sich beschämt, gerügt oder verurteilt zu fühlen, und sie fördern den Mut, das Geschehene zu tolerieren und es zu verarbeiten. Mein Tipp an die Angehörigen: Bei meinen Peer-Gesprächen registriere ich immer wieder, das der Betroffene seinen Körper mit Amputation noch nicht angenommen hat. Er ist gedanklich in der Vergangenheit und die neuen Realitäten sickern erst ganz langsam in sein Bewusstsein. Zuhören sowie das Aushalten und Zulassen von Gefühlen auf beiden Seiten ist jetzt ein angemessenes Verhalten. Bitte keine Scham oder Angst davor, psychotherapeutische Leistungen in Anspruch zu nehmen, denn die Verarbeitung ist ein komplexer und langfristiger Prozess.