Ohnmacht und Hilflosigkeit sind typische Reaktionen nach einer traumatischen Amputation. In dieser Phase waren meine inneren Systeme zeitweise ohne ersichtlichen Grund in Alarmbereitschaft. Ich fühlte mich ständig angespannt und reagierte oft auf Kleinigkeiten aufbrausend und wütend. Das hat mich regelrecht gelähmt und mein soziales Umfeld ratlos gemacht. Aus diesem Modus herauszukommen, war schmerzhaft. Ich habe es geschafft, weil ich mein Mindset (meinen Fokus im Leben) auf ein neues Körpergefühl umgestellt habe. Damit meine ich: Ich habe mich bewusst mit meinen Körperempfindungen auseinandergesetzt. Heute nennt man das Achtsamkeitstraining, die Fähigkeit, absichtsvolle Bewegung zu kultivieren und in der Gegenwart zentriert zu sein. Du solltest die Neuausrichtung Deines Fokus als einen Prozess verstehen, der langfristig angelegt ist. Wenn es Dir mit Atemübungen oder Yoga, Qigong und Tai Chi gelingt, Deinen Geist, Deinen Körper und Dein Gehirn davon zu überzeugen, dass nicht überall Gefahr droht, dann bist Du auf dem richtigen Weg. Gehe diesen Weg mit Disziplin und viel Geduld.
Weiterführende Links:
Blog „Kein schlechtes Gewissen in der Komfortzone“
Blog „Ich bin gut so wie ich bin, aber…“