Wie stelle ich mich mental auf Phantomschmerzen ein?

Das Thema ist heikel. Denn es ist ganz natürlich, dass man beim Thema Schmerz in die Defensive gerät. Wenn der Schmerz bewusst wird, verliert man die Kontrolle über sich. Alles gerät durcheinander. Der Schmerz bestimmt den Alltag. Schnelle, meist medikamentöse Hilfe ist die Therapie der Wahl. Als erste Notmaßnahme ist das sicher auch sinnvoll. Mit der Zeit kann es aber hilfreich sein, nach anderen Lösungen zu suchen.

Schmerz ist ein sehr wichtiger menschlicher Zustand wie Angst, Freude, Wut und Trauer. Auf Schmerz könnten wir nur verzichten, wenn wir unverletzlich wären. Aber dann wären wir keine Menschen. Wenn wir dem Schmerz den Kampf ansagen, dann bekämpfen wir auch Gefühlszustände wie Freude oder Trauer, die wir eigentlich wollen. Deshalb halte ich es für die bessere Strategie, den Schmerz vom Feind zum Freund zu machen. Das braucht Zeit, Mut und therapeutische Begleitung.

Meiner Erfahrung nach ist Achtsamkeitstraining (Meditation, Tai Chi, Qigong, Yoga etc.) sehr hilfreich und die Einstellung, dass der Schmerz ein täglicher Begleiter ist.