Das Thema ist heikel. Denn es ist nur natürlich, dass Du beim Thema Schmerzen in die Defensive gerätst. Wenn Schmerz bewusst wird, verliert man die Kontrolle über sein Selbst. Alles ist durcheinander. Der Schmerz bestimmt den Tagesablauf. Schnelle Hilfe, meist medikamentös, ist die Therapie der Wahl. Als erste Notfallmaßnahme ist das auch sicher sinnvoll. Im Laufe der Zeit kann aber die Suche nach anderen Lösungen hilfreich sein.
Der Schmerz ist ein ganz wichtiger menschlicher Zustand, wie Angst, Freude, Wut und Trauer. Auf den Schmerz verzichten könnten wir nur, wenn wir unverwundbar wären. Dann wären wir aber keine Menschen. Erklären wir dem Schmerz den Krieg, dann bekämpfen wir auch Gefühlszustände, wie Freude oder Trauer, die wir eigentlich wollen. Daher denke ich, dass es die bessere Strategie ist, den Schmerz vom Feind zum Freund zu machen. Sie erfordert Zeit, Mut und therapeutische Begleitung.
Meiner Erfahrung nach ist Achtsamkeitstraining (Meditation, Tai-Chi, Qigong, Yoga etc) sehr hilfreich und die Haltung, dass der Schmerz mein täglicher Begleiter ist.