Was bedeutet es, traumatisiert zu sein?

Eine Amputation ist immer traumatisch, auch wenn sie geplant ist. Sie verletzt die Integrität des Körpers.

Die Betroffenen verarbeiten das sehr individuell. Der eine geht gelassen damit um, der andere zerbricht fast daran. Hätte ich so manches irrationale Verhalten bei mir selbst besser deuten können, hätte ich viel früher die Reißleine gezogen und mir und meinen Angehörigen wäre manches erspart geblieben. Heute weiß ich es besser.

Traumatisiert zu sein bedeutet, auf die Vergangenheit fixiert zu sein. Außerdem ist man nicht mehr in der Lage, in der Gegenwart zu leben. Traumatisierte Menschen haben das Gefühl, entweder jemand anderes oder niemand zu sein. Um trotzdem am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, braucht es sehr viel Energie.

Um ein Trauma zu überwinden, brauchen die Betroffenen Hilfe, um den Kontakt zu ihrem Körper und damit zu sich selbst wiederzufinden. Wenn Du zur Gruppe der Betroffenen gehörst oder einen Angehörigen hast, der betroffen ist, solltest Du Dich nicht schämen, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ohne diese wirst Du bzw. werdet Ihr keinen Ausweg aus der belastenden Situation finden.

Weiterführende Links:
Blog „Traumaverarbeitung: Methode nach Luise Reddemann [Teil 1]“
Blog „Traumaverarbeitung: Methode nach Bessel van der Kolk [Teil 2]“